Handchirurgie- Funktion bewahren. Präzise behandeln.
Unsere Praxis bietet ein grosses Spektrum der modernen Handchirurgie – von konservativen Maßnahmen bis hin zu chirurgischen Eingriffen.
Ziel ist es, Funktion, Schmerzfreiheit und Lebensqualität Ihrer Hand langfristig zu erhalten oder wiederherzustellen.
Erkrankungen und Behandlungen im Überblick
Dupuytren-Kontraktur
Bei dieser gutartigen Erkrankung der Hohlhandfaszie kommt es zu knotigen oder strangartigen Veränderungen des Bindegewebes. In
fortgeschrittenen Stadien zieht sich die betroffene(n) Finger ein – eine sogenannte Beugekontraktur entsteht.
Therapie:
-
Ambulante operative Entfernung der betroffenen Faszienanteile
-
Ziel: Wiederherstellung der Streckfähigkeit
-
Alternativen: Kortisoninjektionen, Nadelfasziotomie, Kollagenase-Injektion, Strahlentherapie
-
Hinweis: Rezidive sind möglich (1–10 Jahre), Heilungsphase dauert mehrere Wochen
Schnellender Finger (Digitus saltans)
Verdickungen an den Beugesehnen führen zu einem schmerzhaften „Schnappen“ des Fingers bei Bewegung.
Therapie:
-
Minimalinvasive Durchtrennung des Ringbandes A1
-
Schmerzfreie, ambulante Behandlung mit schneller Mobilisation
-
Auch behandelt: Tendovaginitis stenosans (Daumensehnenscheidenentzündung)
Karpaltunnelsyndrom (KTS)
Nächtliche Missempfindungen, Kribbeln und Taubheit – besonders Daumen, Zeige- und Mittelfinger – deuten auf eine Einengung des Nervus medianus im Karpaltunnel
hin.
Diagnostik:
-
Neurologische Messung der Nervenleitgeschwindigkeit (NLG)
-
Röntgen zur Abklärung knöcherner Ursachen
Therapie:
-
Ambulante Spaltung des Retinaculum flexorum (Karpaldach)
-
Schienung bis zum Fadenzug
-
Alternativen: Schienenbehandlung, Kortisoninjektion, NSAR, lokale Kälte-/Wärmeanwendungen
Strecksehnenverletzungen
Oft Folge tiefer Schnittverletzungen. Unbehandelt drohen dauerhafte Bewegungseinschränkungen.
Therapie:
-
Sehnennaht mit ggf. temporärer Drahtstabilisierung
-
Ruhigstellung 3–4 Wochen, dann gezielte Mobilisation
-
Alternative: Konservative Strecklagerung über 6–8 Wochen (nur bei Teilverletzungen)
Weichteilverletzungen der Hand
Schnellversorgung bei Verletzungen von Haut, Sehnen, Nerven oder Gefäßen.
Therapie:
-
Chirurgische Wundversorgung
-
Ggf. Naht von Nerven, Sehnen oder Blutgefäßen
-
Schienenlagerung, Tetanus-Prophylaxe, Antibiotikagabe
-
Ziel: Funktionserhalt und Infektionsvermeidung
Frakturen der Hand
Brüche von Hand- oder Fingerknochen können konservativ oder operativ behandelt werden.
Therapie:
-
Ruhigstellung mit Schienen (3–6 Wochen)
-
Bei Fehlstellung: Operative Stabilisierung mit Platten/Schrauben oder externem Fixateur
-
Frühfunktionelle Nachbehandlung bei stabiler Osteosynthese
Ganglion (Überbein)
Gutartige Flüssigkeitsansammlung an Sehnenscheiden oder Gelenkkapseln.
Therapieoptionen:
-
Konservativ: Ruhigstellung, NSAR, ggf. Punktion
-
Operativ: Vollständige Entfernung des Ganglions
-
Rezidivrate nach OP: Ca. 20–30 %
Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis)
Entsteht häufig durch Überlastung. Früh erkannt gut konservativ behandelbar.
Therapie:
-
Ruhigstellung, NSAR, Kühlung
-
Bei Fortschreiten: Operative Entlastung der Sehnenscheide, ggf. Antibiotika
-
Postoperativ: Ruhigstellung und Nachkontrollen
Phlegmone & Panaritien
Tiefe, eitrige Infektionen der Hand oder Finger (z. B. Nagelbettabszesse). Rasche Therapie ist essenziell.
Therapie:
-
Chirurgische Entlastung und Spülung
-
Offene Wundbehandlung, Antibiotikatherapie
-
Keine primäre Wundnaht
-
Kurze Behandlungsdauer bei frühzeitiger Therapie
Therapie nach Teilamputationen
Nach Unfall oder Trauma: Wiederherstellung der Funktion steht im Mittelpunkt.
Therapie:
-
Wundbehandlung (z. B. Vakuumversiegelung bei Weichteildefekten)
-
Ggf. Replantation bei mitgebrachtem Amputat
-
Funktionserhalt durch plastische Verfahren bei Verlust
-
Antibiotikaprophylaxe und engmaschige Nachbehandlung
Gelenkinfiltration bei Arthritiden
Bei schmerzhaften Entzündungen kleiner Handgelenke:
Therapie:
-
Kortisoninjektion (ggf. mit Lokalanästhetikum)
-
Mehrfachanwendung im Abstand von Wochen möglich
-
Ziel: Schmerzfreiheit und Verlangsamung des Krankheitsverlaufs
Sattelgelenksarthrose (Rhizarthrose)
Die Rhizarthrose ist eine häufige Arthroseform an der Hand und betrifft das Daumensattelgelenk – also die Verbindung zwischen dem ersten
Mittelhandknochen und dem kleinen Vieleckbein (Os trapezium). Durch chronischen Knorpelverschleiß kommt es zu Schmerzen, Instabilität und zunehmender Funktionseinschränkung, insbesondere bei Greif-
und Drehbewegungen.
Typische Beschwerden:
-
Schmerzen bei Alltagsbewegungen (z. B. Flaschen öffnen, Schlüssel drehen)
-
Kraftverlust beim Greifen
-
Anlaufschmerz oder Ruheschmerz
-
Sichtbare Fehlstellung oder Schwellung am Daumenansatz
Therapieoptionen:
Konservativ:
-
Ruhigstellung mit einer Daumenorthese
-
Lokale Injektion von niedrig dosiertem Kortison
-
Schmerz- und entzündungshemmende Medikamente (NSAR)
-
Physikalische Therapie (z. B. Ultraschall, Tiefenwärme, Ergotherapie)
Operativ (bei fortgeschrittener Arthrose):
-
Resektionsarthroplastik: Entfernung des kleinen Vieleckbeins und Stabilisierung mit körpereigenem Sehnenmaterial
-
Endoprothetik (Daumensattelgelenksprothese): Ersatz durch ein künstliches Gelenk (bei ausgewählten Patienten)
-
Ziel beider Verfahren: Schmerzreduktion und Wiederherstellung der Greiffunktion
Nachsorge:
-
Ruhigstellung mit Orthese/Schiene über mehrere Wochen
-
Anschließend physiotherapeutisch geführte Mobilisation
Fingergelenksarthrose (Heberden- und Bouchard-Arthrose)
Wenn Fingergelenke schmerzen – gezielte Entlastung für Finger. Bei der Arthrose der Finger sind meist die Endgelenke (Heberden-Arthrose) oder Mittelgelenke
(Bouchard-Arthrose) betroffen. Frauen nach den Wechseljahren sind besonders häufig betroffen. Durch den zunehmenden Gelenkverschleiß entstehen Schmerzen, Versteifungen und knotige Veränderungen, die
die Feinmotorik einschränken.
Typische Beschwerden:
-
Belastungsabhängige Schmerzen, teils auch in Ruhe
-
Steifigkeit der Finger, besonders morgens
-
Knotenbildung (Heberden-/Bouchard-Knoten)
-
Eingeschränkte Beweglichkeit und Greifkraft
Therapieoptionen:
Konservativ:
-
Lokale Kühlung oder Wärmeanwendung (je nach Entzündungsphase)
-
NSAR in Tabletten- oder Salbenform
-
Kortisoninjektionen zur Entzündungshemmung
-
Ergotherapie zur Beweglichkeitserhaltung
-
Verwendung gelenkschonender Hilfsmittel im Alltag
Operativ (bei starken Einschränkungen):
-
Gelenkversteifung (Arthrodese): bei Endgelenksarthrose zur Schmerzfreiheit
-
Gelenkersatz (Fingerprothese): vor allem bei Mittelgelenksarthrose zur Beweglichkeitserhaltung
-
Individuelle Auswahl je nach Alltagsanforderung und Gelenktyp
Ziel: Schmerzlinderung, Funktionsverbesserung und Erhalt der Selbstständigkeit im Alltag
Haben Sie Beschwerden an Hand oder Fingern? Wir beraten Sie gerne individuell und umfassend.
Ihr Team der Chirurgie