Handchirurgie

 

 

Dupuytrain Kontraktur

 

Die Dupuytrain'sche Kontraktur ist eine schmerzlose kontenförmige oder strangförmige Verdickung des kollagenen Bindegewebes der Hohlhand (Hohlhandfaszie), welches im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung aufgrund der Plastizität des Kollagens zu einer strangförmigen Einziehung der Hohlhandweichteile und somit zu einer Bewegungshemmung der betreffenden Finger, der sogn. Kontraktur, führt.

 

Die ambulante operative Therapie mit Entfernung der knoten- oder strangförmigen kontrakten Strukturen im Hohlhand- und Fingerbereich führt zu einem funktionellen und streckbaren Finger. 

 

Therapiealternativen:        Kortisoninjektionen

                                          Nadelfasziotomie

                                          Injektionen von Kollagenasen

                                          Strahlentherapie

 

Es besteht eine nicht unerhebliche Rezidivrate zwischen einem und 10 Jahren. Das Narbengewebe kann überschießend proliferieren, die postoperative Erholungsphase kann mehrere Wochen bzw. ein bis zwei Monate in Anspruch nehmen.

 

 

Schnellender Finger (Digitus saltans)

 

Der schnellende Finger ist eine Erkrankung, bei der die Beugesehnen im Bereich der beugeseitigen Fingergrundgelenke verdickt sind und nicht mehr reibungslos durch das Ringband A1 gleiten können. Dadurch kommt es zu einem Schnappen des Fingers bei Beugung oder Streckung. Im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium Schmerzen die streckseitigen Grundglieder der Finger bzw. die beugeseitigen Grundgelenke.

 

Die ambulante operative Therapie besteht in der funktionsverlust-freien Durchtrennung des einengenden Ringbandes. 

 

Die Behandlung der Tendovaginitis stenosans (hier betroffen die Strecksehnen des Daumen auf Höhe des daumenseitigen Handgelenkes) entspricht in wesentlichen Grundsätzen der o.g. Therapie des Schnellenden Fingers, nämlich der Durchtrennung einengender Bindegewebsstrukturen an den Sehnenfächern.

 

 

Karpaltunnelsyndrom (KTS)

 

Das Karpaltunnelsyndrom bezeichnet die Symptome bei Einengung des Nervus medianus auf Höhe des Handgelenkes im Hohlhandbereich. Diese sind Gefühlsstörungen in den entsprechenden Fingern der Hand sowie überwiegend nächtliche Beschwerden. 

 

Nach ensprechender Diagnostik einschließlich Röntgenaufnahmen des Handgelenkes in drei Ebenen sowie der Messung der Nervenleitgeschwindigkeit (NLG) beim Neurologen und Bestätigung des Engpasses des N. medianus erfolgt die ambulante operative Therapie in Form einer Durchtrennung des meist ursächlich verdickten und damit den Nerven einengenden Retinaculum flexorum, einer derben Bindegewebeplatte im volaren Handgelenk.

 

Der Eingriff dauert wenige Minuten, die postopertive Behandlung besteht in der abgepolsterten Lagerung auf einer Schiene bis zum Fadenzug. 

 

Das postoperative Ergebnis wird maßgeblich von der Intensität und der Dauer der bestehenden Sensibilitätsstörung der Finger beeinflußt.

 

Therapiealternativen:      

 

Tragen spezieller Lagerungsschienen

Einnahme nichtsteroidaler Antirheumatika

Lokale Kortison-Applikationen

Lokale Kälte-/Wärmeapplikationen

 

 

Strecksehnenverletzung

 

Meist Schnittverletzungen in das tiefe Weichgewebe der Hand mit partieller oder vollständiger Durchtrennung der Strecksehnen, was zu entsprechenden Funktionsverlusten der Finger führt. 

 

Die Behandlung besteht in einer direkten Adaptation der Sehnenenden mittels spezieller Nahttechniken. Die sich anschließende Ruhigstellung muß über drei bis vier Wochen eingehalten werden. Anschließend kann mit einer funktionellen Beübung die Fingerfunktion wieder hergestellt werden. Eine sichere Naht erfordert häufig eine temporäre Transfixierung des ensprechenden Gelenkes mittels eines dünnen Kirschner-Drahtes.

 

Selten kommt es bei zu frühzeitiger Belastung zu einer neuerlichen Ruptur der Nahtstelle oder bei zu konservativer Therapie (Schonung des Gewebes) zu einer Verwachsung der Nahtstelle mit der Weichteilumgebung.

 

Therapiealternative: 6-8 wöchige Ruhigstellung des Fingers in Streckposition.

 

 

Weichteilverletzung der Hand

 

Nach entsprechender Kontrolle der Durchblutung, Motorik und Sensiblität erfolgt unter steriles Kautelen und lokaler Anästhesie die chirurgische Wundversorgung in der Regel mit einer Wundrandausschneidung, Wundspülung und ggf. mit einer Nerven- bzw. Sehnennaht. Bei Verletzung größerer Blutgefäße ist primär eine Gefäßnaht zur Herstellung der Kontinuität des Blutstromes notwendig. Die Lagerung erfolgt postoperativ ggf. auf einer Schiene. Eine Kontrolle der Tetanus-Prophylaxe, ggf. mit Auffrischungsimpfung wie auch die systemische Applikation eines Antibiotikums ist oftmals notwendig. Je nach Ausmaß des Weichteilschaden ist eine intensive postoperative Behandlung notwendig.

 

 

Frakturversorgung der Hand

 

In der primären Therapie ist die temporäre Ruhigstellung der Finger, der Hand und des Handgelenkes auf stabilisierenden Schienen aus Kunststoffen oder Holz (Woodcast) notwendig. Die Zeitdauer der Stabilisierung ist von der Art der Fraktur und dem Alter des Patienten abhängig und dauert zwischen drei und sechs Wochen. Verschobene und deutlich fehlgestellte Frakturen erfordern meist eine operative Therapie mit einer sogn. internen Stabilisierung (Schrauben und Platten) oder einer externen Stabilsierung mittels eines Fixateurs. Nach interner Stabilisierung ist eine frühfunktionelle Nachbehandlung möglich.

 

 

Ganglien 

 

Ein Ganglion ist eine gutartige Geschwulst an einer Gelenkkapsel oder SehnenscheideDer Grund für die Entstehung ist meist unbekannt; eine Überbeanspruchung der entsprechenden Strukturen mit chronischen Reizzuständen, einhergehend mit einer überschießenden Exsudation von entzündlichen Flüssigkeiten ist anzunehmen. Es kommt zu einer kapsulären Aussackung durch die Flüssigkeit. Aufgrund veränderter Strömungsbedingungen innerhalb der Geschwulst verändert sich die Viskosität der Flüssigkeit, es bildet sich zähes Mycin, eine Art Gelee.

Bei geringen Beschwerden kann eine Ruhigstellung der betreffenden Region in Kombination mit einer antientzündlichen medikamentösen Therapie angestrebt werden, wodurch sich das Ganglion oft zurückbildet, allerdings tritt es bei neuerlicher Überbeanspruchung meist wieder auf. 

Auch das einfache Zerdrücken des Ganglions kann zum Erfolg führen. Dabei kann die Kapsel des Ganglion platzen. Nur selten heilt es so völlig aus.

Auch die Punktion des Ganglions mit Absaugen des Inhalts ist eine Therapiemöglichkeiten. Aufgrund des Gelcharakters der Flüssigkeit ist eine Absaugung allerdings schwierig, zudem füllt sich das Ganglion nach einiger Zeit wieder. 

Im Rahmen einer Operation wird das Ganglion in lokaler Anästhesie vollständig mit begrenzender Kapsel abgetragen. In der Literatur wird eine Rezidivrate von 20 - 30 Prozent angegeben.

 

 

Sehnenscheidenentzündungen (Tendovaginitis)

 

Sehnenscheidenentzündungen entstehen in der Regel durch übermäßige Belastungen von Hand und Finger oder durch Verletzungen mit Eintrag von Schmutz. 

Sollte die konservative Therapie mit Ruhigstellung und Kühlung sowie der Gabe von speziellen entzündungslindernden Schmerzmittel versagen oder die Entzündung in eine Phlegmone übergehen, hilft die operative Therapie mit Freilegung, teilweiser Entfernung der Sehnenscheide und Spülung, die Erkrankung zu limitieren. Nach der Operation schließt sich eine Ruhigstellung mit antibiotischer Abschirmung an.

 

 

Operative Behandlung von Phlegmonen und Panaritien

 

Diese Erkrankungen sind bakterieller Genese und bedürfen regelhaft der operativen Entlastung, Spülung und offenen Wundbehandlung gefolgt von einer Ruhigstellung auf einer Schiene, antibiotischer Abschirmung, antientzündlicher Therapie und regelmäßigen Verbandswechsel.  Ein primärer Verschluss der Wunde ist kontraindiziert. Die Behandlungsdauer ist meist kurz.

 

 

Moderne Therapiestrategien bei Teilamputationen

 

Aufgrund von Schnitt-, Säge- oder Quetschverletzungen kann es zu teilweisen Verlusten von Fingerweichteilen kommen. Auch vollständige Verluste (sogn. traumatische Amputationen) sind möglich. Die Therapie hat zum Ziel, eine funktionelle wie körperliche Integrität wieder herzustellen. 

Bei ausschließlichen tangetialen, oberflächlichen und tiefen Weichteildefekten bietet sich eine Vakuumbehandlung mittels einer abdeckenden Folie an. Diese Folie wird im wöchentlichen Rhythmus gewechselt. Nach ca. fünf Wochen haben sich die Weichteile in der Regel vollständig regeneriert (mit Ausbildung des ursprünglichen Fingerabdrucks). Nachteilig ist eine geruchliche Belästigung im Behandlungsverlauf.

Bei knöchernen Defekten besteht das Ziel im Erhalt der Funktion. Wichtig ist, dass das Amputat wenn immer möglich, schnellstmöglich mit zur Behandlung gebracht wird. Im Notfall kann der Transport auch im Mund des Verletzten erfolgen!, sodass eine Replantation durchgeführt werden kann.

Bei Verlust des Amputates ist das operative Ziel, die Greiffunktion und Sensibilität der Finger zu erhalten. Dies gelingt in der Regel sehr gut. Die Nachbehandlung richtet sich nach dem Verletzungs- und natürlich nach dem operativen Ausmaß. Eine antibiotische Abschirmung ist obligat.

 

 

Gelenkinfiltrationen bei Arthritiden

 

Die Infiltration entzündlich veränderter Gelenke mittels niedrig dosiertem Kortison, tw. kombiniert mit Anästhetika hilft, die Entzündung zu minimieren und den Schmerz zu lindern. Aufgrund der geringen Einzeldosis sind Nebenwirkungen selten. Für einen nachhaltigen Effekt müssen die Gelenkpunktionen allerdings in zeitlichen Abständen wiederholt werden ( weitere 2x ).

 

 

 

 

 

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